Interview mit Erwin Schwarzl, Geschäftsführer TCG Process GmbH
Nach der kürzlichen Ankündigung von OCTO, der neuen intelligenten Plattform zur Prozessautomatisierung und Orchestrierung von TCG Process, sprach unser Head of Marketing Sara Mazzorana in Vorbereitung zu unserem Webinar am 17. Juni mit unserem Geschäftsführer Erwin Schwarzl über die strategische Bedeutung der Plattform und was Kunden künftig erwarten dürfen.
Mit der Einführung von OCTO und dem neuen Namen schlägt die TCG Process Gruppe eine neue Richtung ein. Was hat das Unternehmen zu dieser Entwicklung bewogen?
Der Markt für Prozessautomatisierung entwickelt sich rasant weiter, und wir bei TCG Process möchten mit an der Spitze dieser Entwicklung stehen. Wir beschäftigen uns intensiv mit den neuen Entwicklungen im Bereich der Prozessautomatisierung und Technologien zur Orchestrierung. Gartner spricht in diesem Zusammenhang vom Begriff BOAT, der für „Business Orchestration and Automation Technologies“ steht. Die Plattform OCTO beinhaltet genau die Kernelemente dieses Ansatzes mit Low-Code Applikationsentwicklung, Prozessmodellierung, RPA Technologie und einer Integrationsplattform. OCTO repräsentiert unsere Vision für die Zukunft der Geschäftsprozessautomatisierung. Unternehmen benötigen nicht nur Tools zur Automatisierung einzelner Prozesse, sondern eine umfassende Plattform zur intelligenten Orchestrierung ihrer gesamten Prozesslandschaft, die wegen der höheren Automatisierungsanforderungen immer komplexer, vielschichtiger und interaktiver wird. Mit OCTO bieten wir eine Plattform für business Orchestration und Automation Tools.
Wofür steht der Name OCTO?
Im Logo von OCTO verbirgt sich das Unendlichkeitssymbol. Das ist eine Andeutung auf die unendlichen Möglichkeiten der Orchestrierung und Automatisierung, die die Plattform bietet. Mit dem Wort OCTO ist außerdem ein Bezug zu den 8 Kernkompetenzen der Plattform gemeint. Mehr zu diesen Kompetenzen und Fähigkeiten erläutern wir dann im Webinar.
Was bedeutet „Orchestrierung” in diesem Zusammenhang genau und warum sie gerade das so wichtig?
Wir stellen uns bei Orchestrierung gerne ein Musikorchester vor, in dem verschiedene Instrumente perfekt zusammenspielen, um eine harmonische Symphonie zu erzeugen. Dafür ist eine Dirigentenrolle notwendig, die den Überblick behält und den Blick auf das Große Ganze hat. Genauso verhält es sich mit Geschäftsprozessen in einem Unternehmen. Es reicht nicht aus, einzelne Abläufe zu automatisieren! Sie müssen nahtlos miteinander verbunden sein und harmonisch zusammenwirken. Orchestrierung bedeutet, dass wir diese verschiedenen Prozesse koordinieren, ihre Abhängigkeiten managen und sicherstellen, dass der Informationsfluss zwischen ihnen reibungslos funktioniert. Dies führt zu einer signifikanten Reduzierung von Fehlerquellen und Durchlaufzeiten.

„Mit unserer Plattform bieten wir unseren Kunden genau diese Möglichkeit. Geschäftsprozesse nicht nur zu automatisieren, sondern sie auch intelligent zu orchestrieren. Das macht den entscheidenden Unterschied für ihre Effizienz.“
Wie verhält sich OCTO denn zu DocProStar? Löst die neue Plattform die bisherige DocProStar Softwaresuite ab?
Nein, absolut nicht. DocProStar (DPS) ist und bleibt unsere umfangreiche Softwaresuite für Intelligent Document Processing, also den Bereich des Inputmanagements und der dokumentenbasierten Geschäftsprozesse, wie die Rechnungsverarbeitung, Bestellautomatisierung und so weiter.
Im Grunde schlummert in diesen DPS Lösungen der Kunden bereits heute eine Plattform, von der viele gar nicht wissen und die für Unternehmen noch viel mehr Potenziale zur Automatisierung bieten. Mit OCTO erhält die Plattform neben weiteren Features einen eigenen Namen. Mit der aktuellen DocProStar Version bzw. einem vom Softwarepflegevertrag gedeckten Update besteht die Möglichkeit weitere Prozesse zu automatisieren.
Trotz Einführung des neuen Branding und neuer Funktionen bleibt DocProStar in seiner Funktionalität erhalten und es eröffnen sich für Kunden viele neue Möglichkeiten, Investitionsschutz und Mehrwert.
Kannst du im Vorfeld an das Webinar am 17. Juni schon etwas über die Kernfeatures von OCTO verraten?
Der neue Automation Designer ist definitiv ein Highlight. Damit kann man die Autovalidierung und Check+Act benutzerfreundlich erstellen. Er ist weit mehr als nur ein webbasierter Ersatz für PADaM, unsere bisherige Konfigurationsoberfläche, die einigen Bestandskunden noch geläufig ist. Zusätzlich enthält er einen KI-Assistenten, der unsere Kunden bei der Prozesserstellung unterstützt. Für die Einbindung von KI-Modellen gibt es neu eine KI-Enablement Suite, bestehend aus neuen zusätzlichen Aktivitäten: Damit können Nutzer unabhängig vom eingesetzten LLM im Prozess Prompts erstellen, nachjustieren und die Ergebnisse in einer Benutzerschnittstelle nachvollziehen und prüfen, um etwaige Halluzinationen zu verhindern. Im Webinar wird unser Entwicklungsleiter diese Features in einer Live-Demo zeigen.
Technologien wie Künstliche Intelligenz spielen also auch bei OCTO eine entscheidende Rolle?
Der erfolgreiche Einsatz von KI ist Voraussetzung für die nächste Stufe der Prozessautomatisierung. Regelbasierte Verarbeitungsschritte bilden die Basis, insbesondere bei hohen Verarbeitungsvolumen mit vertretbarem Aufwand für die Regeldefinition. Regelbasierte Systeme liefern eindeutige Ergebnisse. Sind die Regeln nicht vollumfänglich bekannt, oder ist der Definitionsaufwand zu hoch für die vorliegende Verarbeitsungvolumen, oder sollen sythetisch Antworten verfasst werden, dann kommt KI zum Einsatz. Durch zusätzlichen Einsatz von KI kann man die Ergebnisse herkömmlicher, regelbasierter Texterkennung (OCR), Datenextraktion und Klassifikation noch weiter verbessern, und verständnisbasierte Verarbeitungsschritte automatisieren. Das Thema Halluzination der KI ist eine neue Herausforderung, die man durch intelligente Prozessgestaltung und Training der KI eindämmen kann. Die Kombination der Technologien ist der Schlüssel für eine maximale Automatisierung.
Darüber hinaus ist Low-Code-Prozessentwicklung eine Voraussetzung, um Prozesse flexibel an neue Anforderungen anzupassen, am besten durch den Kunden selbst.
Wie wirkt sich die Einführung von OCTO auf bestehende Kunden aus?
Das ist eine wichtige Frage, die uns besonders am Herzen liegt. Für unsere bestehenden Kunden ändert sich an den vertraglichen Bedingungen absolut nichts. Ihre Vereinbarungen bleiben unverändert, ebenso wie die Abrechnungsprozesse. Was sich ändert, ist das Branding in Automation Studio sowie in den Hilfe- und Infobereichen der Plattform, wenn sie auf die neueste Version upgraden.
Vor allem aber bekommen sie mit neuen Versionen Zugang zu den neuen Funktionen, die ich gerade beschrieben habe und die wir im Webinar vorstellen werden. Wir haben bei der Entwicklung von OCTO darauf geachtet, dass der Übergang für bestehende Kunden so reibungslos wie möglich verläuft. Unser Ziel ist es, ihnen einen Mehrwert zu bieten, ohne ihre bestehenden Arbeitsabläufe zu stören.
Das Interview führte Sara Mazzorana, Head of Marketing bei TCG Process und Host der Webinarreihe TCG Insights mit Erwin Schwarzl, dem Geschäftsführer der TCG Process GmbH in Deutschland.
Die Zukunft der Prozessautomatisierung liegt in der intelligenten Orchestrierung und der nahtlosen Integration verschiedener Systeme und Datenquellen. Wir bewegen uns von isolierten und dokumentbasierten Automatisierungslösungen hin zu einer umfassenden Plattformlösung, die die gesamte Prozesslandschaft eines Unternehmens abdecken kann.
Sie möchten gerne mehr über OCTO erfahren?
Wir laden alle Interessierten herzlich einladen, an unserem Webinar am 17. Juni 2025 um 10 Uhr teilzunehmen. Dort werden wir in einer einstündigen Session OCTO im Detail vorstellen und alle Fragen beantworten.
